Couchsurfen mit Kleinkind in Sarajevo

Zwei Tage nachdem wir, von unserer Südamerika- Reise, zurückgekommen waren, nahmen Nunu und ich einen Nachtbus von Graz nach Sarajevo. Immerhin hatte ich noch eine Woche Sommerferien und wollte die Zeit mit meinem Nunu verbringen. Vorab schrieb ich über Couchsurfing einem Host, bei dem schon über 40 Leute übernachtet hatten. Somit hatte ich auch eine passende Übernachtungsmöglichkeit, für unseren dreitägigen Städtetrip, gefunden.

Anreise

Da wir in Graz waren, sind wir gleich von dort mit dem Bus nach Sarajevo gefahren. Am Sonntag, um 20 Uhr ging der Bus vom Hauptbahnhof in Graz weg. Verzweifelt habe ich den richtigen Busbahnsteig gesucht, da es nicht wirklich irgendwo angeschrieben war. (Auch am Buchungsticket waren keine näheren Information, wie zB der Busbahnsteig angeschrieben.) Nunu und ich warteten an der Haltstelle, wo die Zeittafel mit den Buszeiten, der "Globtour"- Buslinie, angebracht war. Eine junge Dame sprach uns dann, wo wir hinfahren wollten. Es stellte sich heraus, dass sie für den Ticketverkauf zuständig war. Sie tauschte mein ausgedrucktes Ticket gegen ein handgeschriebenes aus und meinte, dass es günstiger wäre, die Tickets gleich bei ihr zu kaufen. Außerdem kosten Gepäckstücke, die man in den Buslagerraum aufgeben möchte, zwei Euro pro Stück. Kinderwägen- und Buggys kann man leider nicht kostenlos aufgeben. Zehn Minuten später fuhren kam der Bus und wir fuhren los. Die Tickets habe ich übrugens über Eurolines gebucht und sie haben für uns zu zweit insgesamt 53 Euro gekostet. In Sarajevo gibt es zwei Bushaltenstellen. Wir sind bei der ersten ausgestiegen. Beim Zurückfahren muss man übrigens ein Eintrittsticket zu den Busbahnsteigen lösen (kosten nur ein paar Cent).

Unterkunft

Nunu und ich sind diesmal wieder couchgesurft. Daher haben wir nichts für die Unterkunft bezahlt und hatten das Glück bei einem tollen Host zu wohnen, der uns jeden Tag in die Altstadt gebracht und wieder abgeholt hat. Er wohnte nur 10 Autominuten von der Altstadt entfernt und eine Straßenbahnstation war auch in der Nähe seiner Wohnung. Auf Airbnb gibt es viele günstige und zentrale Unterkünfte.

Must do/see

Manche Aktivitäten, die ich nennen werde, sind eher für Erwachsene gedacht, andere eher dafür für Kinder geeignet. Oft habe ich auf den Trip Nunus Mittagsschlaf genutzt, um an einer Walking- Tour teilzunehmen oder ein Museum anzuschauen. Wenn ihn manches nicht so interessiert (was ich ihm nicht verübeln kann), hat er sich selbst beschäftigt, indem er herumgelaufen ist, mit seinen Autos gespielt hat, oder Hörbücher im Buggy angehört hat. So hat es immer für uns beide gepasst! :)

Free walking Tour & Altstadt erkunden

Leute die meinen Blog lesen, wissen, dass ich ein großer Fan von "Free Walking Tours" bin. Sind sind informativ, preiswert und meisten lernt man einfach unglaublich liebe Leute, aus aller Welt, kennen. So war es auch diesmal. Gemeinsam mit zwei Pärchen (eines aus Deutschland und eines aus Kanada) spazierten wir circa zweieinhalb Stunden durch die Stadt und erfuhren spannende Fakten. Unsere Tourguide konnte uns jede Frage beantworten. Nunu war nach einer Stunde beim Musik hören eingeschlafen. Nach der Tour gingen wir noch zu sechst essen. Die Altstadt Sarajevos hat so viel zu bieten. Dadurch, dass so viele verschiedene Kulturen zusammentreffen, wird es auch das "Jerusalem Europas" genannt. Vor allem den Bazar und bosnischen Kaffee sollte man sich nicht entgehen lassen.

The Yellow Fortress - Žuta Tabija

Eine der schönsten Aussichten hat man von der "Žuta Tabija" . Wir sind von der Altstadt zu Fuß (mit Buggy nicht ganz ideal, da auch Stiegen kommen) hinaufgewandert. Es geht ganz schön steil bergauf, daher nimmt euch unbedingt eine Trage mit. Hinaufgegangen sind wir circa 15 Minuten und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auch ein nettes Lokal gibt es in der Nähe des Schlosses.

War Chilhood Museum

Am Weg zum "War Childhood Museum" war Nunu wieder eingeschlafen, daher habe ich mir die Ausstellung alleine angesehen. Mit Buggy kommt man übrigens problemlos hinein. Hier werden Spielzeuge ausgestellt, mit denen Kinder während des Krieges, gespielt haben. Sie haben die Spielzeuge an das Museum gespendet und dazu ihre Geschichte verfasst. Nach einer Stunde hatte ich alles gesehen und habe nur Rotz und Wasser geheult. Zwei Angestellte des Museums versorgten mich mit Taschentüchern und Schokolade. Ein absolut sehenswertes Museum! Übrigens gibt es beim Eingang eine kleine Mal- und Bücherecke für Kinder. Kinder bis zum sechsten Lebensjahr bezahlen keinen Eintritt. Hier findet ihr alle Informationen zu den Preisen.

Sunnyland & Kindercafe

Gemeinsam mit unserem Host sind wir ins "Sunnyland"  (am Trebevic - Berg) gefahren. Dort kann man mit einer Art Sommerrodelbahn fahren, es gibt einen Waldspielplatz, ein Kindercafe mit Spielecke und noch einen kleineren Spielplatz. Die Sommerrodelbahn ist kostenpflichtig und Kinder dürfen erst ab 3 Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen) damit fahren. Nunu war leider drei Wochen zu jung dafür. Für einen Halbtagesausflug eignet sich der Ort super.

Olympische Bob- und Rodelbahn

Die olympische Bob- und Rodelbahn wurde für die olympischen Spiele (1984) am Trebevic - Berg gebaut. Über die Jahre hin wurde dort viel Graffiti aufgesprüht und man kann die Bahn entlang spazieren. Die Gegend ist sehr schön, da sie sich im Wald befindet. Wir sind mit dem Auto hingefahren. Man kommt jedoch auch zu Fuß oder öffentlich (von der Altstadt) gut hin.

Centar Safet Zajko

Riesiger Park mit drei verschiedenen Spielplätzen, Sportanlagen und verschiedenen Restaurants und Cafes. Kostenloser Eintritt!

Essen & Lokaltipps

Wer in Sarajevo ist, sollte auf jeden Fall Cevapcici probieren und bosnischen Kaffee trinken.  Hier zähle ich euch die Lokale und Cafes auf, die wir besucht haben. Kaffee ist sehr generell sehr gut und günstig (meistens kostet er einen Euro).

Fazit

Drei Tage in Sarajevo (zwei Nächte) haben uns insgesamt 78 Euro gekostet! Ich kann auch empfehlen von Wien oder Graz mit dem Bus anzureisen, jedoch würde ich mit einer verspäteten Ankunft (aufgrund der Grenzkontrollen) rechnen. Wird nicht unser letzter Trip nach Sarajevo gewesen sein.


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Kommentare: 4
  • #1

    Isabel | childandcompass.com (Sonntag, 21 Oktober 2018 06:43)

    Sehr cool, ich hatte bisher immer Bedenken ob man mit Kind überhaupt Gastgeber findet. Vielleicht sollte ich mich doch mal registrieren :-)

    Liebe Grüße
    Isabel

  • #2

    Borislava (Freitag, 11 Januar 2019 03:25)

    Hallo Jenny!
    Nichts für eine Unterkunft zu zahlen, finde extrem super. Da spart man sich viel Geld! Ich kann aber mit couchsurfing insofern nichts anfangen, weil ich irgendwie das Gefühl habe, ich nutze den Host aus.... Und was ist, wenn der Host eines Tages mich mal für einen kostenloses Schlafplatz kontaktiert? Da kann man dann schwer nein sagen oder?LG Borislava

  • #3

    Jenny - www.nunu-reist.at (Freitag, 01 Februar 2019 01:14)

    Hy Isabel!
    Ich kann es dir wirklich empfehlen- haben so liebe Leute kennengelernt.
    Hatten bisher fast immer Glück und es hat uns wer gehostet! :)

    Liebe Grüße,

    Jenny

  • #4

    Jenny- www.nunu-reist.at (Freitag, 01 Februar 2019 01:17)

    Hy Borislava!

    Das ist natürlich eine gute Frage. Bisher kann ich ehrlicherweise behaupten, dass ich jeden Host, bei dem wir gewohnt haben, auch selber hosten würde. Ein paar kommen wahrscheinlich auch heuer nach Wien! :) Aber, ich kenne auch genug Surfer, die selber nicht hosten, da sie den Platz dafür nicht hätten, was auch okay ist. Es gibt auch hosts die selber liebe nur Leute aufnehmen und bei keinem selber wohnen wollen. Ich habe auch schon selber Leute gehostet und weiß, dass ich nicht alle besuchen werde, was völlig okay ist. Liebe Grüße, Jenny